...Heute mal etwas ganz anderes als ihr sonst auf meinem Blog
findet.
Sonst schreibe ich ja immer was aktuell bei mir los ist, oder was
geplant ist. Heute will ich euch mal eine kleine Geschichte erzählen
dir mir in meinem Leben wirklich passiert ist. Ich wünsche euch nun
viel Spaß bei:
Wenn der Weg nicht enden will
Es war so ziehmlich am Anfang meiner Tramperzeit, alsi ich mich
selber noch nicht Weltenbummler nannte. Ich hatte nur wenig erfahrung
mit dem Trampen gesammelt und wusste gerade mal so das ich zum
Trampen einen Daumen brauche.
Ich stand an der Autobahnauffahrt in Richtung Norden, und hoffte
darauf das sich mir jemand erbarmt und für mich anhält. Lange habe
ich gestanden, aber meine Geduld hat sich doch tatsache wieder einmal
mehr bezahlt gemacht. Ein LKW hielt ca 30 Meter weiter an und drückte
kurz die Hupe um mir zu signalisiern das er für mich angehalten hat.
Also habe ich meinen Rucksack geschultert und habe mich flinken Fußes
in richtung Führerhaus gemacht, wo ich die Tür öffnete und den
fahrer Fragte ob er in richtung Bremen fahren würde.
Mein Ziel war Calais in Frankreich, und ich wollte als
Ausgangspunkt den Autohof bremen Hemelingen nehmen, da ich dort
bereits etwas bekannt war. Irgendwie bin ich sehr oft von dort in
alle Möglichen Richtungen getrampt.
Während der fahrt haben wir uns sehr viel unterhalten und auch
einige kleine Späße gemacht. Schließlich wollten wir ja keine
Langeweile an Bord aufkommen lassen.
Wir hörten Country Musik ( sehr zum Leid von dem Fahrer ) und
erzählten uns unsere Lebensgeschichten.
Irgendwann sah ich dann das Schild welches mir sagte das es bis
Bremen nur noch 100 KM sind. Nun ja, ich sah auch sehr bald ein 2.
Schild mit der aufschrift Bremen, jedoch sagte es wir mussten die
Autobahn wechseln...was der Fahrer nicht tat. Mit wurde schon etwas
anders, und ich fragte den Fahrer warum er nicht in Richtung Bremen
fuhr sondern an der Abfahrt zur Richtigen Autobahn vorbei.
Er begründete dies mit „er kennt eine bessere und schönere
Strecke“ , womit ich mich auch zufrieden gab. Unsere Laune war
wieder auf super mega klasse.
Nachdem ich knappe 3 Stunden später bemerkte das nicht ein
einziges Schild mehr eine Stadt nannte die auch nur etwas Nördlich
lag wurde ich ( zu unrecht ) sehr Misstrauisch. Ich sprach den Fahrer
auf meine feststellung an, und er schaltete nun nach mehr als 4
Stunden Fahrt mal sein Navigationsgerät ein und stellte fest das er
seit 2 ½ Stunden in die völlig falsche Richtung fuhr. Er fuhr auf
dem nächsten Rasthof runter und entschuldigte sich zig mal bei mir,
okay mein Vertrauen war wieder zurück. Immerhin kann sich jeder mal
verfahren.
Wir studierten gemeinsam die Straßenkarte und stellten fest das
wir bereits in Fahrtrichtung Niederlande standen. Okay die Richtung
für mein Ziel passte ja, nur er stand etwas falsch.
Er schaute mich etwas iritiert an und fragte ob ich ihm mit hilfe
der Karte Navigiren könnte, er würde sich das auch was kosten
lassen.
Ich hatte schon erwähnt das ich keine Ahnung von nichts hatte
oder?
Ich willigte ein, denn irgendwie tat mir der Fahrer schon sehr
leid, immerhin hat er sich um mehr als 150 KM verfahren und musste
nun den ganzen Weg zurück um auf die Richtige Autobahn zu kommen.
Mit mehr als 5 Stunden verspätung erreichten wir dann tatsache
den Hof der Firma wo er abladen musste und das gerade noch so
innerhalb seiner Fahrtzeit.
Ich habe ihn dann noch schnell geholfen seinen Auflieger leer zu
machen und er fragte mich wo ich eigentlich vor hatte zu schlafen.
Meine Antwort war natürlich „ Ich such mir ein nettes plätzchen
zum Zelten und werde dann sehen das ich morgen Früh in Richtung
Frankreich komme“.
Er bot mir an das ich es mir im Auflieger seines LKW´s über
nacht bequem machen könnte und er mich auf Abendbrot und 1 – 2
Bier einladen würde.
Okay, warum auch nicht. Denn so sparte ich mir die sucherei nach
einem plätzchen zum Zelten.
Am nächsten Morgen gab es dann noch Frühstück und kurze
„Lagebesprechung“ wo er sich noch einmal für die lange Irrfahrt
entschuldigte.
Er bot mir an mich bis kurz vor die Niederländische Grenze zu
bringen, da er selber nur wenige Kilometer vor der Grenze seine neue
ladestelle hatte.
Nach Stundenlanger Irrfahrt und einer Übernachtung in einem
Sattelauflieger kam also die Niederländische Grenze wieder näher
und der Fahrer schmiss sein Funkgerät an und fragte alle 5 Minuten
ob ihn jemand hören könnte der auf Calais fuhr.
Kurz bevor wir den Rasthof erreichten an dem ich aussteigen musste
meldete sich tatsache eine Stimme durch das Funkgerät zurück und
bestätigte das er uns klar verstehen würde und auf direktem Weg
nach Calais wäre.
Keine Stunde später saß ich im LKW nach Calais und erzählte dem
Fahrer was mit ein Tag vorher passiert war. Das war wirklich Ein
Weg der nicht enden wollte
Ich hoffe das der Fahrer mittlerweile gelernt hat wie man nach
Karte fährt und ab und zu auch mal Schildern vertraut :-)
Aber nur für den Fall das der LKW Fahrer diesen Blog ließt....
War ne geile Zeit, danke und allzeit gute fahrt ;-)
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