09.05.2014

Eine Anekdote aus meinem Weltenbummlerleben

...Heute mal etwas ganz anderes als ihr sonst auf meinem Blog findet.
Sonst schreibe ich ja immer was aktuell bei mir los ist, oder was geplant ist. Heute will ich euch mal eine kleine Geschichte erzählen dir mir in meinem Leben wirklich passiert ist. Ich wünsche euch nun viel Spaß bei:



Wenn der Weg nicht enden will


Es war so ziehmlich am Anfang meiner Tramperzeit, alsi ich mich selber noch nicht Weltenbummler nannte. Ich hatte nur wenig erfahrung mit dem Trampen gesammelt und wusste gerade mal so das ich zum Trampen einen Daumen brauche.


Ich stand an der Autobahnauffahrt in Richtung Norden, und hoffte darauf das sich mir jemand erbarmt und für mich anhält. Lange habe ich gestanden, aber meine Geduld hat sich doch tatsache wieder einmal mehr bezahlt gemacht. Ein LKW hielt ca 30 Meter weiter an und drückte kurz die Hupe um mir zu signalisiern das er für mich angehalten hat. Also habe ich meinen Rucksack geschultert und habe mich flinken Fußes in richtung Führerhaus gemacht, wo ich die Tür öffnete und den fahrer Fragte ob er in richtung Bremen fahren würde.


Mein Ziel war Calais in Frankreich, und ich wollte als Ausgangspunkt den Autohof bremen Hemelingen nehmen, da ich dort bereits etwas bekannt war. Irgendwie bin ich sehr oft von dort in alle Möglichen Richtungen getrampt.


Während der fahrt haben wir uns sehr viel unterhalten und auch einige kleine Späße gemacht. Schließlich wollten wir ja keine Langeweile an Bord aufkommen lassen.
Wir hörten Country Musik ( sehr zum Leid von dem Fahrer ) und erzählten uns unsere Lebensgeschichten.
Irgendwann sah ich dann das Schild welches mir sagte das es bis Bremen nur noch 100 KM sind. Nun ja, ich sah auch sehr bald ein 2. Schild mit der aufschrift Bremen, jedoch sagte es wir mussten die Autobahn wechseln...was der Fahrer nicht tat. Mit wurde schon etwas anders, und ich fragte den Fahrer warum er nicht in Richtung Bremen fuhr sondern an der Abfahrt zur Richtigen Autobahn vorbei.


Er begründete dies mit „er kennt eine bessere und schönere Strecke“ , womit ich mich auch zufrieden gab. Unsere Laune war wieder auf super mega klasse.
Nachdem ich knappe 3 Stunden später bemerkte das nicht ein einziges Schild mehr eine Stadt nannte die auch nur etwas Nördlich lag wurde ich ( zu unrecht ) sehr Misstrauisch. Ich sprach den Fahrer auf meine feststellung an, und er schaltete nun nach mehr als 4 Stunden Fahrt mal sein Navigationsgerät ein und stellte fest das er seit 2 ½ Stunden in die völlig falsche Richtung fuhr. Er fuhr auf dem nächsten Rasthof runter und entschuldigte sich zig mal bei mir, okay mein Vertrauen war wieder zurück. Immerhin kann sich jeder mal verfahren.
Wir studierten gemeinsam die Straßenkarte und stellten fest das wir bereits in Fahrtrichtung Niederlande standen. Okay die Richtung für mein Ziel passte ja, nur er stand etwas falsch.
Er schaute mich etwas iritiert an und fragte ob ich ihm mit hilfe der Karte Navigiren könnte, er würde sich das auch was kosten lassen.


Ich hatte schon erwähnt das ich keine Ahnung von nichts hatte oder?




Ich willigte ein, denn irgendwie tat mir der Fahrer schon sehr leid, immerhin hat er sich um mehr als 150 KM verfahren und musste nun den ganzen Weg zurück um auf die Richtige Autobahn zu kommen.


Mit mehr als 5 Stunden verspätung erreichten wir dann tatsache den Hof der Firma wo er abladen musste und das gerade noch so innerhalb seiner Fahrtzeit.
Ich habe ihn dann noch schnell geholfen seinen Auflieger leer zu machen und er fragte mich wo ich eigentlich vor hatte zu schlafen. Meine Antwort war natürlich „ Ich such mir ein nettes plätzchen zum Zelten und werde dann sehen das ich morgen Früh in Richtung Frankreich komme“.


Er bot mir an das ich es mir im Auflieger seines LKW´s über nacht bequem machen könnte und er mich auf Abendbrot und 1 – 2 Bier einladen würde.
Okay, warum auch nicht. Denn so sparte ich mir die sucherei nach einem plätzchen zum Zelten.
Am nächsten Morgen gab es dann noch Frühstück und kurze „Lagebesprechung“ wo er sich noch einmal für die lange Irrfahrt entschuldigte.
Er bot mir an mich bis kurz vor die Niederländische Grenze zu bringen, da er selber nur wenige Kilometer vor der Grenze seine neue ladestelle hatte.


Nach Stundenlanger Irrfahrt und einer Übernachtung in einem Sattelauflieger kam also die Niederländische Grenze wieder näher und der Fahrer schmiss sein Funkgerät an und fragte alle 5 Minuten ob ihn jemand hören könnte der auf Calais fuhr.
Kurz bevor wir den Rasthof erreichten an dem ich aussteigen musste meldete sich tatsache eine Stimme durch das Funkgerät zurück und bestätigte das er uns klar verstehen würde und auf direktem Weg nach Calais wäre.


Keine Stunde später saß ich im LKW nach Calais und erzählte dem Fahrer was mit ein Tag vorher passiert war. Das war wirklich Ein Weg der nicht enden wollte


Ich hoffe das der Fahrer mittlerweile gelernt hat wie man nach Karte fährt und ab und zu auch mal Schildern vertraut :-)
Aber nur für den Fall das der LKW Fahrer diesen Blog ließt....


War ne geile Zeit, danke und allzeit gute fahrt ;-)


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